Nicht so in der Welt der Fonts. Es gibt zwar einige Tools, die es uns ermöglichen, gezielt nach Schriften zu suchen (beispielsweise: What the Font, Typenavigator, Typedia, Identifont, Fontplore), aber die Bequemlichkeit der Suche, wie wir sie uns von Google angewöhnen ließen, haben wir hierbei nicht.
Jörn Loviscach, Professor für Ingenieurmathematik und technische Informatik, hat sich die Lösung dieses Problems zu einer seiner Aufgaben gemacht und veranschaulichte in seinem Vortrag die entstehenden Problematiken.
Das Ziel des Ingenieurmathematikers hierbei ist, statt einer manuellen eine automatische Inhaltsanalyse von Fonts zu erstellen und ausdrucksvollere grafische Oberflächen zu generieren. Anhand von Kennzahlen, wie der optischen Größe, dem Gewicht, der Rundheit, Neigung, Krümmung und Diagonalität lässt er Schriften kategorisieren und heruntergebrochen auf die Zweidimensionalität des Bildschirms darstellen. Dabei sortieren sich die Schriften schon deutlich, so dass man einzelne Buchstaben nach Ähnlichkeit gruppiert miteinander vergleichen kann.
Dies alles ist natürlich eine sehr technische, mathematische Herangehensweise, die die humane Komponente nicht mit berücksichtigt. Der weitere Schritt muss also sein, die Ergebnisse mit Anwendern und Typografen abzugleichen. Ein interessanter Forschungsansatz des eigentlichen Physikers ist es, die Zerlegbarkeit von Fonts auf seine Elementarteilchen zu prüfen. Man darf gespannt sein auf die Fortsetzung!
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Jörn Loviscach|May 21, 2011
Mehr Bildder und mehr technischer Background:
http://www.j3l7h.de/publications.html
—> “The Universe of Fonts”