Die Form sollte der Funktion folgen: Verschnörkelte Schriften auf medizinischen Geräten auf der Intensivstation sind ebenso falsch eingesetzt wie Runen auf Kindergeburtstagskarten.
Mit diesen kleinen Anekdoten leitete Thomas Phinney seinen Vortrag über Schriftqualität ein. Es folgten viele hilfreiche Tips für Schrift-Designer:Wer selbst eine Schriftart gestaltet, sollte darauf achten, dass die vertikalen Striche eines Buchstaben zehn Prozent dicker sein sollten als die horizontalen. Auch müssen die runden Buchstaben wie “B”, “C” oder “S” etwas größer sein als die eckigen wie “H” oder “T”. Man sollte immer vor Augen haben, wie die Schrift gedruckt oder auf eine Leinwand gebeamt aussehen wird. Über die Lesbarkeit entscheidet darüber hinaus auch der Abstand zwischen den einzelnen Buchstaben. Letztendlich sind Schrifttypen nur eine Software, die man einer ordentlichen Prüfung unterziehen sollte, bevor man sie auf den Markt schickt.
Text und Foto: Juliane Wiedemeier