Uta und Thilo von Debschitz: Infiziert! Der Bildervirus des Dr. Fritz Kahn

Alles begann mit dem Bild „Der Mensch als Industriepalast“. Thilo von Debschitz entdeckte es in einem Magazin und war fasziniert davon. Zusammen mit seiner Schwester recherchierte er, von wem das Bild stammte und kam so auf Fritz Kahn. Die beiden horchten bei dem Namen auf, denn er und seine Schwester standen schon länger mit der Familie von Emanuel Kahn in New York in Verbindung. Es stellte sich heraus, dass Fritz Emanuels Vater war. Die Geschwister wollten mehr über diesen unbekannten Fritz Kahn erfahren und begannen ihre Recherche im Internet. Es kamen Schnipsel und Fragmente zusammen, weiteres Bildmaterial zu finden gestaltete sich allerdings nicht gerade als einfach. Aber Thilo und Uta von Debschitz waren infiziert. Die Idee zu einem Buch über Fritz Kahn war geboren.
Die beiden ließen sich nicht entmutigen, weder von Emanuel Kahn, der meinte, dass sich doch niemand mehr für diese Bilder interessieren würde, noch von ihrem Verlag, der ihnen nach einer ersten Zusage wegen der zu hohen Produktionskosten doch wieder eine Absage erteilte. Die Geschwister entschlossen sich, die Tausenden von Bilder aus den Büchern Kahns selbst zu scannen (rieten dem Publikum aber gleich, so etwas niemals selbst zu machen) und überzeugten den Verlag.
Die Bilderwelt des Fritz Kahn sind medizinische populärwissenschaftliche Bilder, die das Leben des Menschen zeigen. Die Illustrationen sollten den menschlichen Körper einer breiten Masse zugänglich machen. Typisch sind zum Beispiel die Körperlandschaften oder Reisen des Menschen durch den Körper.
Uta und Thilo von Debschitz haben diesen vielseitigen Arzt, der in Deutschland totgeschwiegen wurde, wieder aus der Vergessenheit geholt. Zu ihrem eindrucksvollen Buch organisierten sie auch eine Ausstellung in der Berliner Charité. Übrigens war Emanuel Kahns Skepsis schon während des Projektes gewichen – sprachlos vor Freude war er an seinem 85. Geburtstag, als Thilo von Debschitz als Überraschungsgast mit einer frisch gedruckten Ausgabe von „Fritz Kahn – Man Machine” unterm Arm ihn in New York besuchte.

Mehr über Fritz Kahn kann man hier erfahren.