Edward „Ed” Benguiat – Show & Tell

Das erste, was dem geneigten Betrachter auffällt, ist der Zauberstab, mit dem Ed Benguiat wie zur Unterstreichung seiner Worte durch die Luft wedelt. An der Spitze des Stabes prangt ein blauer Glitzerstern. Die Aussage ist angekommen: Ed nimmt weder sich selbst noch das ganze Grafikgewese all zu ernst.

Ed Benguiat auf der TYPO 2008
Auf der TYPOstage erklärt Ed Benguiat warum es sich als Designer leichter mit einem Hund als mit einem Dreijährigen zusammenarbeitet.

Und so gleitet er auch während des Vortrages immer wieder in sehr unterhaltsame Exkursionen über das Leben allgemein und das Leben eines Designers im besonderen ab. Neben praktikschen Ratschlägen zum Thema Schriftdesign gibt es auch ein bisschen Lebenshilfe. Und so erfahren wir, dass die beste Prävention gegen Zungenkrebs im gelegentlichen Ablecken eines Pinsels der Marke „Windsor Newton“ (und nur dieser Marke!) besteht; wir erfahren, warum es sich als Designer leichter mit einem Hund als mit einem Dreijährigen zusammenarbeitet; dass das Gelingen einer Schrift zu 90% vom Arbeitsmaterial des Designers, und nur zu 10% von seinem Talent abhängt; dass man beim Verschicken seiner Post getrost den Ortsnamen vergessen darf, aber auf ganz und gar keinen Fall unter keinen Umständen und absolut niemals den Zip-Code; und zu guter letzt, dass man während eines kreativen Schaffensprozesses niemals, niemals, niemals den „Flow“ stören und in der Zeit weder zum Lunch gehen, noch das Telefon abheben darf.

Ed Benguiat auf der TYPO 2008, TYPO Stage
Benguiat entwirft eine Wortmarke und holt Unterstützung aus dem Publikum.

Anschließend entwirft Benguiat noch vor den Augen der amüsierten Zuschauer einen Schriftzug für die imaginäre Droge „Magical“: „Smoke it, lift your hand and fly away!“. Zum Abschied winkt der grandiose Entertainer mit seinem blauen Zauberstab.

Ed Benguiat – just magical!

Text: Dörte Schütz, Fotos: HD Schellnack