Horst Moser – Betrifft Zeitschriftendessign

Horst Moser: Editorial-Designer, Art Director und Autor führte das Publikum nach der Pause in den letzten Nachmittag der Veranstaltung. In einer Retrospektive über das Coverdesign von Magazinen, Zeitschriften und Zeitungen verdeutlichte er die gestalterische Herangehensweise im Coverdesign der letzten hundert Jahre. So führt die visuelle Reise von unbekannte Illustratoren über Peter Behrens, Gottfried Helnwein bis zur Ulmer Schule, zeigt dabei die unglaublich vielseitigen Facetten der Covergestaltung und verliert dabei nie die Gegenwart aus den Augen. Der Fundus der gezeigten Arbeiten aller Jahrzehnte war ebenso umfangreich wie sein turnhallengroßes „Coverarchiv“.

„Ich werde mit niemand so lange reden wie mit Ihnen.“
Die immense Menge der aktuellen grafischen Veröffentlichungen fordert eine besondere Verpflichtung der Gestalter, sich von der Konkurrenz klar abzuheben, Regeln zu brechen und überholte Standards zu kippen. So achtet Horst Moser in seinen Arbeiten darauf, sich gerade in anscheinend banalen Gestaltungsmerkmalen wie zum Beispiel dem Anordnen des Fließtextes oder der Headlines immer wieder neue Wege zu gehen. Sein Beitrag endete mit einem Appell an aktive Gestalter, nicht die Bodenhaftung zu verlieren, und sich gegen den unerträglichen Habitus einiger größenwahnsinniger Unternehmen, aber auch gegen das arrogante Verhalten überheblicher Designer zur Wehr zu setzten. Ein inspirierender „fast- Abschluss“ der Veranstaltung, der sicher auch viele Anwesende zum Nachdenken angeregt hat. Dafür ein Dank aus dem Publikum.

Text: Florian Wolf, Foto: gehardkassner.de