Nachhaltigkeit im Internet?

Wie schön es ist. Keine langen Fahrten mehr in die ferne Bibliothek, nicht mehr aus Büchern kopieren und keine Notizen mehr auf Schmierpapier. Der Internetgigant Google hat uns viele Vorteile beschert. Was man braucht, findet man heute fast immer – papierlos. Informationen sind nur einen Mausklick entfernt. Doch über die Rechenleistung und den Energieaufwand dahinter macht man sich nur selten Gedanken. Das Magazin „Lux – Intelligente Energie“ (Ausgabe 01/2012) hat dies gemacht:

Google, als größter Suchmaschinenbetreiber der Welt benötigt gewaltige Kapazitäten. Verständlich – bei den Datenmengen. Auch wenn es keine genauen Zahlen gibt, man  geht davon aus, dass „Google mit 900.000 bis zu einer Million Geräten rund 3 Prozent aller Server betreibt.“ Das macht das Unternehmen zum größten Serverbetreiber weltweit. Nach Angaben des Konzerns verbrauchte Google 2010 allein 2.259.998 MWh Strom.  Das sind 2,26 Milliarden Kilowattstunden und entspricht der Größenordnung einer Stadt mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern. Allein jede einzelne Suchanfrage verbraucht laut des Konzerns 0,0003 Kilowattstunden Energie. Verglichen mit einem Dieselauto mit einem Verbrauch von 4,5 Litern pro 100 km könnte man rund 1500 Suchanfragen bei Google starten.

Der Suchmaschinenbetreiber ist bereits so energieeffizient, dass er 50 Prozent des üblichen Verbrauchswertes an Strom für Rechenzentren einspart – davon sind allein 25 Prozent aus erneuerbaren Energien (mit steigender Tendenz). Um dies zu erreichen, benötigt man aber auch ausgeklügelte Geschäftsideen. So steht zum Beispiel ein Großteil der Server von Google im belgischen St. Ghislain und wird dort lediglich mit dem vorgereinigten Wasser aus einem Industriekanal gekühlt. Dadurch kann komplett auf die maschinelle Kühlung verzichtet werden und somit wiederum viel Energie und auch Kosten gespart werden.

Hier spiegelt sich unser aktuelles Thema der TYPO Berlin 2012 »sustain« wider. Die Nachaltigkeit und die Einsparung kostbarer Ressourcen durch die Nutzung wieder verwertbarer Stoffe. Das einzige was noch viel günstiger und nachhaltiger ist: Einfach mal das Auto stehen lassen, den Computer ausmachen und einfach mal abschalten.

Bilder: Alex Blumhoff – TYPO Berlin 2011 »Shift«