Lita Talarico – Das Image des neues Designers

Nur ein Produkt produzieren, damit es hinterher im Regal steht? Das reicht nicht, wenn man Designer sein will. Die Aufgaben des Designers von heute sind viel weiter gefasster. Er muss speziell etwas für die Zielgruppe schaffen. Früher traten Auftraggeber mit ihren Ideen an Designer heran, und jene sollten ihnen Ausdruck verleihen. Diese Rolle des Designers ist nicht verschwunden, aber es ist eine weitere hinzugekommen. Heute wird der Auftraggeber nicht mehr unbedingt gebraucht. Heute werden Designer auch gleichzeitig Unternehmer und machen sich unabhängig von Auftraggebern.

In ihrem Vortrag zeigte Lita, einige Abschlussarbeiten von der „School of Visual Arts“. Von Studenten, die es geschafft haben, Nischen zu besetzen.

Debora Adler; entwickelte eine spezielle Etikettierung für Medikamente. Es war sicher, klar und Verwechslungen zu anderen Medikamenten wurden vermieden. Sie hatte dafür keinen Auftraggeber. Sie stellte nur fest, dass ein Bedarf besteht, und designte Etwas, um den Bedarf zu decken. Ihre Etiketten fanden großen Absatz. Jennifer Panepinto; hatte immer schon Gewichtsprobleme. Sie designte Schüsseln, mit denen sie genau abmessen konnte, wieviel sie isst. Danach war sie Gast in zahlreichen Vormittagstalkshows und ihre Behälter wurden sehr beliebt. Sunniva, eine norwegische Studentin, die behindert ist und eine missgebildete Hand, wollte, dass Gebrauchsgegenstände für Behinderte schön aussehen. Also designte sie Teller, Schüsseln und Besteck, die sich ihrer Missbildung anpassten und gleichzeitig schön aussahen.Während des Vortrags zeigte Lita Talarico zahlreiche Arbeiten von Studenten, die immer wieder ihre Nische fanden. Einige Werke und Arbeiten sind dem Buch „The Design Entrepeneur“ von ihr und Steve Heller zu finden.

Text: Michelle Ziegelmann, Foto: gerhardkassner.de