Workshop: Andreas Frohloff. Beyond Design – die Schreibspuren kalligrafischer Werkzeuge

„Was wir hier machen werden? Wir sind Entdecker. Wir entdecken unser Werkzeug! Wir erkunden den Schreibzug eurer Schreibfeder. Automatisch entstehen Formen; das sind – streng genommen – noch keine Designentscheidungen.“

© Sebastian Weiß / Monotype

Es spricht für sich, dass Andreas Frohloff erneut einen Workshop auf der TYPO 2016 leitet. Kaum jemand zieht Teilnehmer und Teilnehmerinnen in den Bann von Schreibwerkzeugen wie er.
Er besitzt viele Federn, Tinten, Fläschchen und Flüssigkeiten und allen voran verfügt er über ein umfangreiches Wissen. Das Schöne bei Andreas Frohloff: Er teilt sein Wissen gerne mit den Teilnehmenden und allen, die Zeit finden, ihm ihre Aufmerksamkeit zu widmen.

„Es ist der Reiz des Lebens, dass man nicht alles für selbstverständlich hält, sondern noch bereit ist, sich zu wundern.“ (Loriot)

Übersichtlich ist sein Material eher nicht. Frohloff bringt allerhand mit. Sei es Hamburger Liebestinte für die wohlwollenden Liebesbriefe, Kaffeetinte oder für Rotweinliebhaber die Dornfelder-Tinte – kaum etwas, dass er nicht besitzt. An Loriot, habe ich mir über den Buschfunk sagen lassen, schätzt Rohloff den Humor und den Hang zur Wortwitzelei. Das ihm beides nicht fremd ist, merkt man daran, dass er seinen Workshop nicht nur äußerst informativ, sondern auch ebenso unterhaltsam gestaltet.


Andreas Frohloff

Andreas Frohloff

Designer Liaison at Monotype (Berlin)

Andreas Frohloff, born in Berlin in 1956, manages and develops, in his position “Designer Liaison”, the relationship to external exclusive type designers of the Monotype libraries. A calligrapher and type designer by profession, Frohloff has been hosting calligraphy workshops for many years. The lecturer at several academies was trained as a sign painter and graphic designer, and graduated in combined special studies in typography and educational sciences. (Photo: Max Zerrahn)

Über sein Handwerk könnte er wohl stundenlang berichten. Oder wie Andreas Frohloff fragend in den Raum wirft: „Sind wir am Ende? Haben wir es geschafft (mit der Theorie)?“ Gleich im selben Atemzug beantwortet er seine Frage: „Ach nein, wir haben es noch nicht geschafft!“ Und eifrig geht es weiter.

© Sebastian Weiß / Monotype


Wenn Loriot bekräftigt: „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, so kann ich flink anpassen: „Eine TYPO ohne Andreas Frohloff ist möglich, aber sinnlos.“ Vielen lieben Dank für die beiden Workshops. Und wer das nächste Jahr gar nicht erwarten kann, findet weitere informative Einblicke über einen Workshop von Andreas Frohloff auf der Seite meiner Kollegin Sonja Knecht (Auf du und du mit der Bandzugfeder – von der TYPO 2011).

Written by Anneliese Rethfeldt •