Jakob Maser: Das Bestiarium – Unternehmenstypen im Kommunikations­design

„Das Bestiarium – Unternehmenstypen im Kommunikations­design“ Was für ein Mensch ist ein Designer eigentlich? Sind sie cool oder doof? Eigentlich sind sie nicht so schlimm. Jakob Maser präsentiert sein kleines Buch, in dem er Unternehmenstypen in den Grafik-Design Branchen kategorisiert hat. 

Jacob Maser ist derzeit ein Berater für Heithoff & Companie, wo er die Verbindung zwischen Kunden und In-house-Team fokussiert. Er ist auch ein Dozent an der FH Münster und ist aktive beim BGD (Berufsverband der Kommunikationsdesigner).

Bevor er seinen Vortrag anfängt, führt er einen Smalltalk mit Stephen Coles, der Moderator der ‘Stage’ ist. Jakob Maser trägt ein Hemd, eine Jeans und Turnschuhe. Ich fantasiere, was für eine Person er sein könnte. Ist sein Zimmer vielleicht auch sauber, weil sein Hemd und seine Schuhe auch sehr sauber aussehen. Seine Jeans sieht auch sehr Dunkelblau aus, ja, er hat sie bestimmt neulich erst gekauft. Ach, das ist jetzt egal, ob sein Zimmer sauber ist. Was wichtig ist, ist ob er ein Unternehmertype oder eher Wissenschaftler oder Designer ist, oder ähnliches.

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© Bettina Ausserhofer (Monotype)

Mittlerweile hat der Vortrag angefangen. Zuerst hat Stephen Coles kurz Jacob Maser für das Publikum vorgestellt und hat sein vorbereitetes Deutsch präsentiert, was ihm leider nicht gelungen ist. Aber sein Publikum hat ihm schnell verziehen, da er charmant ist.

Danach hat der Vortrag mit der lockeren Stimmung angefangen.

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Jakob Maser

Graphic Designer (Münster)

Jakob Maser began racking up a wide range of professional experience even while still at university, with internships at a publishing house and a large ad agency, as well as by working for design offices and other companies. After completing his degree, he was a freelance communications designer and later co-owner of a design company specialising in online communication. He is currently a consultant for Heithoff & Companie, where he focuses on liaising between clients and the in-house team. His wide and varied experience in the industry formed the basis of his book “Das Bestiarium – 12 1/2 Unternehmenstypen im Kommunikationsdesign”. Maser is an associate professor at the Münster University of Applied Sciences and is active in the BDG – the German association of professional communications designers.  (Photo: Kay Domhardt)

Jacob Maser hat an diesem Abend sein Buch „Das Bestiarium – Unternehmenstypen im Kommunikations­design“, illustriert von Frank Hoppmann präsentiert. In dem Buch werden 12 ½ Unternemehmenstypen im Kommunikationsdesign katalogisiert und analysiert. Seine langjährige Erfahrung als Designer, Unternehmer und Dozent ist in sein Buch eingeflossen. Das Buch wurde vom BGD (Berufsverband der Kommunikationsdesigner) tatkräftig unterstützt.

Als er mit Kollegen und Freunden über das Problem gesprochen hat, wie z. B. was passiert in unserer Branchen, wie verändert sie sich, wie verändert sich die Erwartung der Kunden und Auftraggebern, was wir als Designer eigentlich liefern? Er hat gemerkt, dass er dies nicht ganz einfach beantworten kann, weil er nicht wußte, wie wir sind. Wie sind Designer eigentlich in unserer Branchen?

Das war der eigentliche Grund mit dem Buch zu beginnen, und er wollte gucken, was es in dieser Branche gibt, passiert und mehr.

Was ist das Bestiarium?

Von dem Bestiarium assoziiert man nicht wirklich etwas konkretes. Aber das Beatiarium ist eigentlich eine mittelalterliche Tierdichtung, die tatsächliche oder vermutete Eigenschaften von Tieren, auch Fabelwesen, allegorisch beschreibt. Bestiarien sind oft reich illustriert. Das Wort ist eigentlich ein lateinisches Wort für ‘wildes Tier’ Bestiana. Designer sind für Auftraggeber ganz oft auch eine unbekannte Form. Sie wissen eigentlich nicht, was Designer machen. Und es gibt keine Forschung, wie man den Designer umgehen soll. Deshalb passt das Wort Bestiarium als Titel des Buches sehr gut.

In seinem Buch werden Unternehmenstypen in 12 ½  “Arten” kategorisiert. Typische Merkmale wie sein Aussehen, seine Haltung usw. werden durch SWOT analysiert. SWOT ist ein Instrument der Strategischen Planung. Der Begriff stammt aus den englischen Wörter Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats. Der Kern der Strategie ist es, Maßnahmen zu definieren, wie Chancen genutzt und Risiken minimiert werden können.

12 ½ Unternehmenstypen sind folgendes:

1. Das Designbüro

2. Die Koryphäe

3. Der Jungspund

4. Die One-Man-Show

5. Die kleine Werbeagentur

6. Die große Werbeagentur

7. Die CI-Beratung

8. Die PR-Argentur

9. Die Internet-Agentur

10. Das Medienhaus

11. Die interne Grafik

12. Die Croud-Soucing-Plattform

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½. Die eierlegende Wollmilchsau

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Jakob Maser auf der TYPO-Stage. © Bettina Ausserhofer (Monotype)

Wofür ist das Buch?

Als nächstes hat Jakob Maser die Kapitel über die Koryphäe und den Jungspund vorgelesen. Der erste Eindruck des Buches für mich ist, dass es viele Klischees, Übertreibungen, Ironie und Karikaturen beinhaltet. Aber das Buch ist eigentlich mehr als das. Die verschiedenen Typen werden wirklich durch SWOT-Analyse und konkretisiert. Nicht nur oberflächliche, typische Merkmale der Typen werden dargestellt, sondern deren Schwächen und Risiken. Das Buch ist auch gut für Designer, die noch nicht kennen was sie in Zukunft machen wollen, oder die Leute die ihre Arbeit wechseln wollen. Aber das Buch passt perfekt zu den Leuten, die kreative Teams organisieren, Human Resourcing machen, Projekt Manager, Creative Direktoren, CEO’s, und Arbeitgeber sind.

Das Buch weißt darauf hin, wie man die Designer organisieren könnte, wie man die Schwächen der Designer minimieren kann, vor allem bei welchem Typ. Um ein gut funktionierendes Team zu bilden, braucht man schon einige Strategien, mit der man den Arbeitgeber überzeugen kann. Das Buch hilft genau in diesem Bereich.   

Ich kann natürlich als ein Designer sehr gut zustimmen, dass es sehr ähnliche Typen in unser Agentur gibt. Und ich weiß auch, dass einige Haltungen mich schon gestört haben. Aber wenn ich solche Schwächen und Risiken der Leuten genau weiß, muss ich nicht mehr davon genervt sein, sondern kann beim nächstes Mal einfach vorher darauf hinweisen, was eine bestimmte Eigenschaft im Team fehlt. Und möglicherweise können wir eine passende Person schon vorher besorgen. Natürlich nur, wenn es das Budget erlaubt. In der Realität gibt es oft geringe und eingeschränkte Ressourcen, Budget und Zeit. Aber ich fange damit an, dass ich dieses Buch meiner Chefin empfehle. Damit könnten wir in Zukunft ein besseres Team für neue Aufgaben kriegen, hoffe ich.

Am Ende hat Jakob Maser eine Verlosung seines Buches gemacht und die Zuschauer haben sich sehr gefreut. Was für ein Type ist Jakob Maser eigentlich? Er meinte, dass er mehrere Charakterzüge seiner Typen besitzt. Als er jung war, war er natürlich ein Jungspund und irgendwann One-Man-Show und jetzt CI-Beratung und natürlich ein bisschen Koryphäe. Sicherlich kann man nicht einfach alle Leute und alle Lebenssituation in eine Schublade stecken, aber die Typen von Designern zu wissen lohnt sich für alle Leute, die in diesem Branchen arbeiten.

Sein Buch “Das Bestiarium – Unternehmenstypen im Kommunikations­design

Mehr Info über Jakob auf seiner Webseite.

jz