Frank Grießhammer: 25 Jahre digitale Schriften

Frank Grießhammer, früher FontShop International in Berlin, machte seinen Type & Media Master an der KABK Den Haag und studierte Grafikdesign an der HBK Saarbrücken. Derzeit arbeitet er im Adobe Type Team im kalifornischen Santa Clara.

© Sebastian Weiß
Als die Moderatorin zu Beginn des Vortrags fragte, was er jeden Tag mache, antwortete er sofort „Arbeit“. Als sie fragte, was er in kommenden zehn Jahren erreichen will, überlegte er und antwortete nach einer Weile „Urlaub“.

Auf der TYPO stellte er seine Lieblings-Fonts aus 25 Jahren Adobe Schriftgeschichte vor.

Einer der frühesten Adobe-Fonts in PostScript-Technologie ist „Sonata“ von Cleo Huggins, aus dem Jahr 1985. Der Font ist keine Textschrift, sondern ein spezialisierter Font zum setzen von Notenzeichen.

Der zweite In-House-Font ist „Carta“ aus dem Jahr 1986, von Lynne Garell. Auch dieser Font besteht nicht aus Buchstaben, sondern aus Symbolen. Carta ist eine Sammlung von Zeichen für Landkarten und Stadtpläne.

1989 wurde die „Adobe Originals“-Serie begonnen, in der es bis heute genau 100 Schriftfamilien gibt. Weil es damals großen Bedarf nach hochwertigen digitalen Schriften gab, startete Sumner Stone das Projekt mit den Designern Carol Twombly und Robert Slimbach. Das Ziel des Projekts war, neue hochwertige Schriftfamilien für Adobes Softwareprodukte zu kreieren. Der Name „Adobe Originals“ ist bis heute ein Zeichen für Qualität.

Danach zeigte Frank mehrere eher unbekanntere Fonts aus der Reihe, und erzählte jeweils einige bemerkenswerte Anekdoten. Jim Parkinsons Schrift „Mojo“ zum Beispiel, ein typisches Alphabet bekannt aus dem San Francisco der 60er Jahre, an die er keine großen finanziellen Erwartungen knüpfte. Doch überraschenderweise bekam Jim tatsächlich ziemlich viel Geld von Adobe: Bei jedem Kauf des sehr erfolgreichen Adobe Type Managers bekam Jim eine Lizenzgebühr, da seine Schrift als Teil des Produkts mitgeliefert wurde.

Abschließend stellte Frank seinen eigenen Schriftentwurf „Source Serif“ vor, ein Open Source-Projekt, das auch gleichzeitig die 100. Schrift der Adobe Originals-Reihe ist.

Am Ende gab es einige Fragen aus dem Publikum und der Vortrag endete mit dem Gefühl, dass man noch viel mehr Schriften hätte sehen können. 20 Minuten sind einfach nicht genug für 25 Jahre Schriftgeschichte.

Hier ist die Liste der Fonts, die Frank im Rahmen seines Vortrags zeigte:

  • Conga Brava, Mezz und Studz von Michael Harvey
  • Jimbo, Mojo und Montara von Jim Parkinson
  • Galahad und Say Cheese (Linotype) von Alan Blackman
  • Shuriken Boy und Flood von Joachim Müller-Lancé
  • Adobe Sans und Adobe Serif von Jim Wasco und Fred Brady
  • Source Sans von Paul D. Hunt, und Source Serif von Frank Grießhammer

Mehr zu Source Serif auf dem Typekit-Blog, mehr zu Adobe Sans im „Adobe Sans MM“ Flickr-Pool.

Die Typekit Blog URL ist: http://blog.typekit.com (der „Source Serif“-Blog-Post ist noch nicht online, aber bald).

Der Flickr-Pool for Adobe Sans: https://www.flickr.com/groups/adobesansmm/

 

Ich möchte mich hiermit bei Frank für seine Unterstützung und Geduld herzlich bedanken!

Frank Grießhammer

Frank Grießhammer

Frank Grießhammer is the only German guy working in the Adobe Type Team; and has been doing that for three years now. He is based in Santa Clara, California, enjoys designing typefaces and likes writing Python scripts. Previously, Frank has worked for FontShop International in Berlin, graduated from the Type & Media Master’s program at KABK Den Haag, and has studied graphic design at HBK Saarbrücken. (Photo: Tânia Raposo)

 

フランク・グリースハマー(Frank Grießhammer)

彼はグラフィックデザインをHBKザールブリュッケンで学び,KABKデンハーグのタイプアンドメディアで修士を修め,ベルリンのFontShop Internationalでかつて働いていた.そして現在カリフォルニアのサンタクララでアドビのタイプチームにて働いている.

講演の始めに司会者の女性が簡単なことを質問すると,毎日していることは?という質問に彼は「仕事」と即答した.なかなかの仕事中毒かのようであるが,その次の質問には今後10年で成し遂げたいものという質問には「休暇」と答え,会場の笑いを誘っていた.

今回の講演では,今では100もある25年目を迎えたAdobeのフォントファミリーの中で,あまり有名ではない,しかし彼のお気に入りのフォントを紹介してくれた.

一番始めのフォントは1985年クレオ・ハッギンス(Cleo Huggins)作のSonata.このフォントは音符記号であって文字ではなかったのだが,今日のフォントの元となるPostScriptテクノロジーを使用し,初めてAdobeによって開発されたフォントとなった.

2番目のハウスフォントは1986年,リン・ガレル(Lynne Garell)作のCarta.これも文字ではなく地図用の記号やシンボルの集合フォントだった.

1989年にはついにAdobe Originalというプロジェクトがサムナー・ストーン(Sumner Stone),キャロル・トゥウォンブリー(Carol Twonbly),ロベルト・スリムバック( Robert Slimbach)氏らによって新しいフォントファミリーのシリーズを制作するために始まった.今では丁度100のフォントファミリーが存在する.当時は高品質なデジタルフォントがまだ少なく,大きな需要があったため始まり,今日ではAdobe Originalと言えば,文字のクオリティーを示す印ともなっている.

その後,グリースハマー氏はこれらの歴史の中からあまり知られていないフォントを説明していった。例えば,ジム・パーキンソン(Jim Parkinson)のフォントMojoは,典型的なサンフランシスコ60年代の文字であり,作者本人はお金のことなど一切度外視していたが,意外にもAdobeから入金されてくることに驚いた.それはAdobe Type Managerというソフトを買うと彼の元にライセンス料が入ってくるという仕組みになっていたからだった.

最後に彼のオープンソースタイププロジェクトであるSource Serifを紹介した.これはAdobe Originalの丁度100個目の記念すべきフォントとなっている.

講演の後には質問タイムがあり,確実にマニアしか知り得ないようなAdobeの知られてないフォント談義を交え終了となった.講演はたったの20分しか時間がなく会場の誰もがもっと詳しく聞きたがっていたが,残念ながらスケジュールの都合上惜しまれながら終了した.

以下にその他の紹介されたフォントのリストを掲示しておきます.

  • マイケル・ハーヴェイ(Michael Harvey)のConga Brava, Mezz, Studz
  • ジム・パーキンソン(Jim Parkinson) のJimbo, Mojo, Montara
  • アラン・ブラックマン(Alan Blackman)のGalahad, Say Cheese (Linotype)
  • 日本では知っている人も結構いるJoachim Müller-LancéのShuriken BoyとFlood.
  • Jim BascoとFred BradyによるAdobe Sans (Flickrの彼のページにAdobe Sans使用例写真あり)とAdobe Serif.
  • Paul D. HuntによるAdobe初めてのオープンソースフォントSource Sansとグリースハマー氏自らのフォントSource Serif.

その他より詳しく知りたい方はTypekit Blog: http://blog.typekit.comやAdobeのサイト,グリースハマー氏のFlickrサイト:https://www.flickr.com/groups/adobesansmm/をチェックしてみることをお勧めします。

Text: Toshiya Izumo

Foto © Sebastian Weiß