Scholtus zeigt Designer-Möbel aus Recycling-Materialien und Beispiele dafür, dass nicht unbedingt „grüner“ ist, was grüner erscheint. So ist der Hummer H2 nach umfassender Analyse insgesamt weit weniger umweltschädlich als der Toyota Prius. Ökobilanzen, solide durchgeführt unter Einbeziehung des gesamten Produktzyklus’, lügen nicht.
Solche Produktzyklen schaut sich Scholtus genau an und bezieht (sehr selbstverständlich) den interessanten Gedanken ein, dass Produkte auch emotional überdauern müssen: Sie müssen in Mode bleiben, damit wir sie gern behalten und lange nutzen.
Sehr nachhaltig, wen auch gelinde fragwürdig ist die Idee, T-Shirts herzustellen, die man gar nicht waschen muss, oder Jeans, die man statt in die Waschmaschine in die Tiefkühltruhe steckt: Das tötet zwar Bakterien, nicht aber Kaffeeflecken. Nützlicher erscheinen ökologische Fußabdrücke als Teil der Produktinformation zum Beispiel bei Kartoffeln, um Kaufentscheidungen danach ausrichten zu können.Petz Scholtus zeigt uns im Schnelldurchlauf unzählige wunderschöne, originelle Beispiele für nachhaltiges, interaktiv wirkendes Grafik- und/oder Produkt-Design. In Erinnerung bleibt zum Beispiel die Tischdecke, die mit jedem Rotweinfleck schöner wird: weil sie sich damit selber einfärbt. Oder Teller, die die Radioaktivität messen, die man mit jeder Mahlzeit zu sich nimmt.
Petz Scholtus
„Wow, full of content“, stellt die Moderatorin nach Scholtus’s Vortrag fest. Allerdings!
Autorin: sonja knecht (Twitter @sk_txet)