Jost Hochuli: Abschlussredner der TYPO 2011

Jost Hochuli studierte an der Kunstgewerbeschule St. Gallen, arbeitete er als Setzer bei der Druckerei Zollikofer und schloss 1959 seine Abbildung in Adrian Frutigers Klasse an der Pariser Ecole Estienne ab. Seitdem arbeitet Hochuli als freischaffender Designer und Typograf, spezialisiert auf Buchgestaltung. Im Jahr 1979 war er Mitbegründer der VGS Verlagsgemeinschaft St. Gallen. Seit 1967 lehrt Hochuli an Schulen in Zürich und St. Gallen. Er war Herausgeber der jährlich erscheinenden »Typotron«-Broschürenserie (1983 – 1998) und der Edition »Ostschweiz« (seit 2000).

Die Schweizer Typografie-Legende Jost Hochuli (links) und sein Schüler Roland Stieger (TGG, St. Gallen) sprechen im FontShop über gute gestaltete Bücher und die TYPO 2011

Hochuli weilte anlässlich seiner Ausstellung »Buchgestaltung in St. Gallen« fünf Tage in Berlin, die noch bis zum 22. 1. 2011 (8:00-20:00 h) an der Kunsthochschule Weißensee zu besichtigen ist (Fontblog berichtete: Jost Hochuli in Berlin). Wir luden ihn für heute zu einem Besuch im FontShop ein. Ein persönlich überreichtes Apfel i brachte ihn sofort ins Schwärmen, über die Präzision und die Freiheit des digitalen Gestaltens. Er selbst entwirft zwar nicht mehr so viel am Computer, aber das Internet und E-Mail sind seine täglichen Begleiter.

Meine Gretchenfrage hob ich mir bis zum Ende des Besuchs auf: Hat Jost Hochuli eventuell ein Thema für die TYPO 2011? Er zögerte. »Eigentlich wollte ich nur noch Seminare für bis zu 50 Zuhörer geben.« Ich erschrak. Er habe da zwar einige Vorträge, die er hin und wieder mal halte, aber er fände es langweilig, immer dieselben Referate zu halten. Ich versprach ihm, dass kaum ein TYPO-Besucher seine Vorträge kennen werde. Sein ebenfalls anwesender Schüler Roland Stieger unterstützte mich zum Glück: »Ich war schon drei mal auf einer TYPO, das erste Mal 2000. Ein Vortrag von Ihnen würden dort wunderbar hinpassen.«

Dann zitierte ich eine Passage aus dem Podiumsgespräch vom vergangenen Freitag (Fontblog berichtete), als er über den Tunnelblick der Basler und der Züricher Schule lästerte – es fiel sogar die Vokabel »faschistoid«. Auf einmal begannen seine Augen zu leuchten. »Sie bringen mich auf eine Idee. Noch niemand hat etwas Fundiertes über die Entwicklung vom Bauhaus zur Swiss Typography gesagt.« Bingo. Genau das wollen wir von ihm hören. Wir einigen uns auf den Arbeitstitel »Bauhaus – Zürich – Basel … und nebenan«. Ich versprach ihm, den besten Platz freizuhalten, den unser Programm biete: die Abschlussrede. Mehr wird noch nicht verraten. Freut Euch auf die TYPO 2011.

2 Comments

  1. Sonoguerilla|January 3, 2012

    Guten Tag Jürgen
    Bitte entschuldige die Spitzfindigkeit, aber es scheinen sich einige lästige Fehler in deinen Blog eingeschlichen zu haben.
    … sprechen im FontShop über gute gestaltete Bücher und die TYPO 2011 …
    … und schloss 1959 seine A
    bbildung in Adrian Frutigers Klasse an der …
    … Ein Vortrag von Ihnen würde
    n dort wunderbar hinpassen.« …

    Ansonsten vielen herzlichen Dank für den guten Beitrag.
    Bitte lösche meinen Kommentar sobald du ihn gesehen hast oder die Änderungen gemacht wurden.

    Herzliche Grüsse

    Lukas

  2. Jürgen|January 3, 2012

    Vielen Dank. Ich habe das eben mal korrigiert.

Jost Hochuli

Jost Hochuli

Jost Hochuli was born on June 8, 1933 in St. Gallen, Switzerland. A commercial artist and typesetter by trade, he studied with Adrian Frutiger in Paris. Since 1959, Hochuli has run his own commercial graphics and book design company in St. Gallen. For 25 years, he was the president as well as a designer with the VGS co-op publishing company of St. Gallen, which he co-founded in 1979. In addition, he taught lettering, calligraphy and typography for 29 years at design schools in Zurich and St. Gallen. From 1983 until 1998, Hochuli designed and published the annual Typotron booklet series and, since 2000, the Edition Ostschweiz series