Esther Dyson, ein Shootingstar zurück im Leben

Was für ein Auftakt! Das Programm der 14. TYPO Berlin ist mit Esther Dyson und ihrem Bericht über das Raumfahrttraining in der Nähe von Moskau gestartet. Esther Dyson im Raumanzug, Esther Dyson mit Gasmaske und in der Zentrifuge, sie erklärt ihre Fotos mit Geschichten über die Menschen und lässt ihre Augen dabei vor Glück funkeln. Ansteckend ist das, einem Menschen gegenüberzustehen, der Herausforderungen mit der Wucht des Willens und Lernens annimmt und begeistert. Ob sie das Training verändert habe, wird sie seitdem häufig gefragt. Sie lächelt: »I am the same, but something added.«

Wer Esther Dyson in die Augen sieht, der wird wilde Abenteuerlust erkennen. Wer den ganzen Blick auf Esther Dyson wirft, ihren schmalen Körper sieht und an die schwere Herausforderung denkt, dem werden leise Zweifel begegnen. Scheitern oder Überwindung?

Aber Esther Dyson hat es geschafft und die 6-monatige Ausbildung als Raumfahrerin in der Nähe von Moskau durchlaufen. Die renommierte IT-Journalistin und Bloggerin war die Reserve für Charles Simonyi. Der amerikanische Programmierer und Milliardär hat vor zwei Jahren mit seinem Flug als Weltraumtourist zur Internationalen Raumstation ISS für Schlagzeilen gesorgt. Wäre er bei seinem zweiten Flug im März verhindert gewesen, wäre die 57-Jährige Amerikanerin zu ihrem ersten Raumflug gekommen und mit der Sojus TMA-14 zur ISS geflogen.

Ein gelungener Einstieg in das diesjährige Typo-Leitthema Space. Space als Vision und als grafisches Element sind die naheliegenden Interpretationen. Space als Ausdruck der Unendlichkeit ein weiterer Ansatz, dem Esther Dyson auf ihre unvergleichliche Art von allen Konferenzteilnehmern vermutlich am nahesten gekommen ist.

(Foto: Gerhard Kassner)

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