Die „Polnische Schule der Plakatkunst“: zehn Fakten und Mythen

TYPO Berlin 2014 ROOTS | Donnerstag, 15. Mai | 19:00 Uhr | Stage | English

Weltbekannt und hoch gelobt – in den 1950er und 1960er Jahren gehört die „Polnische Schule der Plakatkunst“ noch heute zu den außergewöhnlichsten Grafiktrends aller Zeiten. Gegründet in der Ära des Kommunismus (und gefördert vom Regime), galt sie als Offenbarung, als absolute Innovation, als ein Weg, die traditionellen Regeln von Typografie und Design konsequent aufzugeben und das Spiel der Werbung zu unterminieren. Fasziniert von dieser neuen Entwicklung überwanden Grafikdesigner aus aller Welt jahrelang den Eisernen Vorhang, um direkt von den Machern vor Ort zu lernen.

Nach dem Ende des Kommunismus 1989 wollte ein Teil der in den 1970er Jahren geborenen Gestalter jedoch einen anderen Weg gehen. Für sie war die „Polnische Schule“ ein Symbol eines erbärmlich lokalen und selbstgebastelten Design. Mittlerweile ist sie, nicht zuletzt als Folge der zeitgenössischen Liebe zum Authentischen, zu Retro und zum „Slow“-Design, wieder en vogue.

Ist das nur eine Mode? Oder stellt die „Polnische Schule der Plakatkunst“ für das Grafikdesign unserer Zeit tatsächlich einen bleibenden Wert da? Der Vortrag wirft ein Licht auf zehn Fakten und Mythen zur Bewegung und erörtert, ob und wie sie die Gestalter von heute inspirieren kann.

Katarzyna Matul

Katarzyna Matul

Die Kunsthistorikerin und Stipendiatin des Fond National Suisse, Katarzyna Matul, arbeitet aktuell an ihrer Dissertation „Die kulturelle Legitimierung des Plakats in Europa nach 1945“ für die Universität Lausanne, wo sie Kunst und Werbung lehrt. Von 2002 bis 2012 kuratierte sie mehrere Ausstellungen für das Poster Museum in Wilanów, Galerien in…

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